22. Kibbel-Kabbel"(Kippel-Kappel")
Bei diesem Geschicklichkeitsspiel benötigte man mindestens einen "Kibbel" und einen "Kabbel": Der Kibbel war ein ca. 10 cm großes Rundholz, das an beiden Enden zugespitzt war. Der „Kabbel" war ein ca. 1 m langer Schlag-, oder Wurfstock. Bei Spielbeginn musste zunächst immer eine Rinne oder Kuhle ausgegraben werden, über die der Kibbel dann quer hinüber gelegt wurde, so dass man den Kabbel" gut darunter schieben konnte, um so den Kibbel in die Luft zu schleudern.
Bei diesem Spiel spielten zwei Parteien gegeneinander, von denen die eine die Werfer und die andere Partei die Fänger bildeten. Ein Kind der Werferpartei wurde durch Abzählen oder „Abmeelen", wie wir es früher in Elmshorn nannten, zum ersten Werfer bestimmt. Dieses Kind legte den Kippel nun quer über die Kuhle, während die Fänger sich erfahrungsgemäß in etwa 8 Metern Entfernung aufstellten. Nun schleuderte der Werfer seinen Kippel mit Hilfe des Kappels in die Luft, schlug mit dem Kappel hinterher und trieb so den Kippel den Fängern entgegen, die nun ihrerseits versuchen mussten, den Kibbel zu fangen. Gelang dies einem Kind, bekam es 4 Punkte angerechnet und durfte 3 Schritte auf die Kuhle zugehen. Hier hatte der Werfer nämlich bereits den Kabbel quer über die Kuhle gelegt. Der Fänger musste nun versuchen, den Kabbel zu treffen - gelang ihm dieses, bekam er abermals 8 Punkte. Wenn der Kippel gar nicht gefangen wurde, erhielt der Werfer 4 Punkte. Wer die meisten Punkte hatte, war natürlich Sieger! Doppelte Punktzahl wurde vergeben, wenn der Fänger mit einer Hand den Kippel fangen konnte.
oder…
Das kurze Stöckchen wurde wie eine Brücke über zwei Steine gelegt. Den längeren Stock schob man nun darunter und schleudere das kurze Stöckchen mit Schwung von den Steinen. Die in Schleuderrichtung stehenden Fänger mussten versuchen, das Stöckchen zu fangen. Gelang es einem, wurden die Rollen getauscht. Konnte er das Stöckchen nicht fangen, musste er versuchen, es von seinem Landeplatz aus so zurück zu werfen, dass er mindestens einen der beiden Steine berührt. Auch dann wurde gewechselt!

23. Land abschneiden
Man zog mit einem Fahrtenmesser, das damals jeder ordentliche Junge hatte, einen Kreis von 1m Durchmesser. Nun dürfte der Mitspieler sein Messer innerhalb des Kreises in den Boden werfen und die Schnittkante des Messers auf dem Sandboden verlängern. Das größere Stück war jetzt „sein Land“, in das er sich hineinstellte. Jetzt warf der den Kreis zeichnende Mitspieler sein Messer, in das Land seines Mitspielers, verlängerte die Schnittkante und verband das so gewonnne Land mit seinem bisherigen Reststück. Dabei mussten die Spieler jeweils auf dem eigenen Grund und Boden stehen. Durch weiteres Messerwerfen wurden die Stücke immer größer bzw. kleiner. Der Spieler hatte verloren, sobald er in „seinem Land“ nicht mehr stehen konnte. So stach einmal ein Messer zwischen meinen nackten Zehen im Sand, jedoch ohne mich zu verletzten.

24. Katapult oder auch Katsche
Damals wie heute wurden Katapulte oder Katschen, wie wir Elmshorner Kinder damals sagten, gern selbst gebaut. Dazu schnitten wir uns aus Haselsträuchern oder Eichen
Y- förmige Astgabeln heraus, befestigten daran Weckgummis und ein Lederstück, mit dem später unsere aus Steinen und Murmeln bestehende „Munition“ durch Ziehen des Gummiverbunds auf die 4-6 fache Länge und Loslassen desselben verschossen wurden.
Zum Befestigen der Weckgummis an der Astgabel mussten wieder Draht aus Weidezäunen genommen werden. (Ca. 40 x Hin- und Herbiegen und der Weidedraht wurde warm und brüchig und schon hatte man den benötigten Draht. (Der Besitzer des Zaunes wird unser Handeln sicher anders bewertet haben!)


 

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